Zufluchtsort als Lieblingsort

Inmitten des Ortszentrums von Lunz am See gelegen, fügt sich das neue Boutiquehotel Refugium Lunz in die Umgebung ein. Seit seiner Fertigstellung im April 2023 bietet es seinen Gästen eine gehobene Zuflucht in der Seegemeinde. Die ArchitektInnen von M&G Innenarchitektur und Bauplanung verschmelzen ohne Kompromisse Alt und Neu zu einem einheitlichen Ganzen – aus Liebe zur Schönheit!

Bereits im 19. Jahrhundert galt Lunz am See als ein bekanntes Urlaubsziel für die Sommerfrische – ein Erholungsort für die StadtbewohnerInnen. Die letzten Jahre haben dazu beigetragen, dass der nachhaltige Tourismus abseits des Massentourismus beliebter geworden ist. Das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung muss es sein, die Qualität zu steigern und dabei Ressourcen zu schonen. Obwohl die Wahl der Unterkunft bei Reisenden während der letzten Jahre oftmals auf Ferienwohnungen und Campingplätze fiel, entschieden sich die Eigentümer und Architekten Joachim Mayr und Heinz Glatzl, im Ortszentrum von Lunz ein Boutiquehotel zu verwirklichen. Und dies mit Erfolg – die BetreiberInnen berichten von guter Auslastung und stets gutem Feedback der BesucherInnen. „Das Refugium Lunz am See ist ein Hotel, das selbst die Destination ist und neue Gäste und BesucherInnen nach Lunz bringt!“, so Joachim Mayr.

Seit dem 16. Jahrhundert befindet sich das Haus direkt am Kirchenplatz der Seegemeinde, wo es in den vergangenen Jahren einen Zufluchtsort für Menschen in Form eines Wohn- oder eines Gasthauses oder Raum für unterschiedliche Geschäfte bot. Verschiedene Teile des Gebäudes waren stets für die Öffentlichkeit zugänglich. „Die Menschen, die das Haus früher bewohnt haben, verdienten ihr Geld mit dem Handel von Proviant. Sie versorgten die Bergleute an der Eisenstraße jahrhundertelang mit Essen“, so Joachim Mayr. In den Lunzer Hammerwerken wurden früher Erze weiterverarbeitet. Das heutige Refugium hatte also bereits früher einen wichtigen Stellenwert in Lunz am See und ist stark mit der örtlichen Geschichte verwoben.

Durch die Nähe zur eigenen Heimatgemeinde war das Objekt am Kirchenplatz dem Architekten Joachim Mayr von M&G Innenarchitektur und Bauplanung bereits lange bekannt. Er erkannte den Charme des Bauwerkes früh. Bei einem Spaziergang im Winter 2019 überzeugte er seinen Kollegen Heinz Glatzl vom Potenzial des Gebäudes und die beiden begannen, gemeinsam eine Vision zu entwickeln, welche Möglichkeiten durch eine Revitalisierung des Komplexes bestehen könnten. „Mutig und naiv sind die zwei positivsten Eigenschaften, um den Start in das Projekt zu beschreiben“, so Mayr.

Die Schwierigkeit lag darin, eine Balance zwischen den historischen Gegebenheiten und der Attraktivität des Neuen zu finden. Ein besonderes Potenzial bot die Einbettung zwischen Kirchenplatz und dem Ybbs-Fluss – zwischen Ortszentrum und der Nähe zu der Natur. Die dem Kirchenplatz zugewandte Fassade blieb weitgehend unverändert, um zu gewährleisten, dass stets der authentische Charakter des Bauwerkes erkennbar bleibt. Ein minimalistischer Zubau beinhaltet ein kleines Café mit vorgelagertem Gastgarten und schafft Terrassenflächen in den oberen Geschossen. Es erweckt die Neugierde auf das Gebäude, welche Besonderheiten es noch birgt. Das Bauwerk entwickelt sich zum großen Teil in Richtung Fluss: Hier wurden zusätzliche Baukörper ergänzt, um das Flächenangebot der Anlage zu erhöhen. Eine Abtreppung sorgt für große Freiflächen in Form von Terrassen und Balkonen, während großzügige Glasflächen bei den neuen Gebäudeteilen nicht nur attraktive Ausblicke bieten, sondern möglichst viel natürliches Licht in die Räume eindringen lassen. Durch diese Offenheit spüren die Gäste stets eine direkte Verbindung zur Natur. Unscheinbar in seinem Auftreten ist das sogenannte Gartenhaus...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 7-8/2024. Der Volltext ist ab Seite 100 zu finden.

Das Refugium Lunz in Bildern: