Cherry Art Hub, Parasite Habitat © Relja Ivanic

Viele von uns denken, dass Komfort und Qualität des Wohnens an der Raumgröße gemessen werden, ganz nach dem Motto: je mehr Quadratmeter, umso besser. Mit dem Projekt Parasite Habitat widerlegen Nevena Vujasinović und Bogdan Milojković, das Duo hinter Cherry Art Hub, diesen Gedankengang und zeigen uns, dass der wahre Wert eines Raumes nicht allein von seiner Größe abhängt.


Die Vision der Innenraumgestaltung liegt für Cherry Art Hub in der kompromisslosen Erfüllung von Grundbedürfnissen und Lebensaktivitäten bei gleichzeitigem Erhalt des Raums. Funktionalität steht für sie an erster Stelle, kombiniert mit sorgfältiger Raumplanung, um eine effiziente Nutzung und alle Aktivitäten des Alltags zu ermöglichen. Die Wohnung Parasite Habitat für zwei Personen haben sie als einzigartiges Raumerlebnis mit integriertem Schlafzimmer geplant. Nach einem Monat der Ideenfindung entwickelten sie ein funktionales Konzept, das über die Grenzen der kleinen 39-Quadratmeter-Bestandswohnung hinausgeht. Sie befindet sich in der serbischen Stadt Novi Sad in einem Stadtteil namens Liman, ein Mittelklasse-Viertel, das in den 1970er Jahren entstand und damals multifunktionale Unterkünfte bot. Bedenkt man, was ein Lebensraum alles bieten sollte, so ermöglicht der Wohnraum von Parasite Habitat dies alles und mehr, mit einer direkten Blickbeziehung auf einen Gemeinschaftspark.

Cherry Art Hub, Parasite Habitat © Relja Ivanic

Der Tisch wurde so konzipiert, dass er vielseitig und modular ist. Er kann als Arbeitstisch oder als Esstisch fungieren.
© Relja Ivanic

In der Anfangsphase des Projekts wurden die bestehenden Trenn wände entfernt und die vorhandenen Funktionsbereiche verlagert. Anschließend war die Wohnung weitgehend leer und bereit für neue, unkonventionelle Lösungen. Die Gewohnheiten der Menschen und die sich überschneidenden Funktionsbereiche waren für Vujasinović und Milojković wichtige Inspirationen im Entwurfsprozess. Die kleine Wohnung mit ihren Einschränkungen forderte von den beiden ArchitektInnen Kreativität und Innovationsgeist. „Wir haben versucht, einen flexiblen und gut organisierten Wohnraum ohne unnötige Barrieren zu schaffen. Unser ultimatives Ziel war es, ein Gefühl von Geräumigkeit und Produktivität zu fördern“, erklärt Vujasinović. Apropos Großzügigkeit: Schon beim Betreten des Raums fällt der Blick auf die Decke, die neu gestaltet wurde. Um einen höheren Raumeindruck zu ermöglichen, wurde ihre Struktur umgestaltet. Das Ergebnis sind ein paar Zentimeter mehr Luft über dem Kopf für ein angenehmeres Raumgefühl. Neben dem auffälligen Design wertet auch die neutrale Farbpalette den Raum auf. Das Mobiliar schmiegt sich unauffällig an die Wände und ermöglicht so zusätzlichen Freiraum. Alle Materialien betonen die Trennung zwischen den verschiedenen Wohnbereichen innerhalb des Raumes. Besonders erwähnenswert ist der Boden aus Mikrozement, der sich über den gesamten Raum erstreckt.

Das Schlafzimmer dient als Zentralpunkt und schiebt sich wie ein Parasit mit einer unregelmäßigen Form in den restlichen Wohnraum hinein...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 4/2024. Der Volltext ist ab Seite 110 zu finden.


Parasite Habitat in Bildern:

Cherry Art Hub, Parasite Habitat © Relja Ivanic

Das Schlafzimmer schiebt sich wie ein Parasit in den restlichen Wohnraum hinein.
© Relja Ivanic

Cherry Art Hub, Parasite Habitat © Relja Ivanic

Der große, mit Spiegeln verkleidete Schrank verstärkt die optische Großzügigkeit des Raums.
© Relja Ivanic

Cherry Art Hub, Parasite Habitat © Relja Ivanic

Die ArchitektInnen waren im Herstellungsprozess des Terrazzo-Waschbeckens eingebunden.
© Relja Ivanic

Cherry Art Hub, Parasite Habitat © Relja Ivanic

Die Teppiche mit den lebhaften Mustern geben dem Raum Frische.
© Relja Ivanic


 


 

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