Rolltreppen im Shoppingcenter © Canva

Kinosterben wegen Streamingdiensten? Onlinehandel statt stationärem Retail? Mitnichten. Retailimmobilien erholen sich gerade, in Zukunft werden sie wohl weniger sortenrein sein.


Ein Fan-Trikot von Real Madrid kostet 100 Euro. Bei dem Sportausstatter mit drei Streifen kann man auch den aktuellen EM-Ball erwerben – um wohlfeile 150 Euro. Allein die Merchandise-Produkte der deutschen Bundesliga brachten in der letzten Saison 267 Millionen Euro ein. Ob man das alles braucht oder nicht, der Handel brummt und das ist nicht schlecht. Denn gekauft wird in Geschäften und die müssen geplant, entwickelt, umgebaut und erneuert werden.

Halt, höre ich jetzt schon den Sprechgesang, das wird doch alles im Internet bestellt?

Jein, wie ein aktuelles Retail-Stimmungsbild zeigt. Die VerbraucherInnen (welch treffliche Beschreibung!) sind wieder positiver gestimmt, sie konsumieren vermehrt. „Vor allem Anbieter von Kosmetik, Pharmazie- und Gesundheits- sowie Nahrungsergänzungsartikeln verzeichnen überdurchschnittliches Umsatzwachstum“, weiß Walter Wölfler, Head of Retail bei CBRE.

Und Paul Douay bestätigt, dass die Frequenz und der Umsatz in den von seinem Unternehmen betriebenen Shoppingcentern nach der Maskenzeit schnell wieder auf Vor-Corona-Niveau war. Douay hat eine gute Datenbasis, er ist COO des weltweit zweitgrößten Shoppingcenter-Entwicklers und -Betreibers, Unibail-Rodamco-Westfield (in Österreich SCS, Donauzentrum). Auch wenn man immer wieder von Pleiten einzelner Brands liest, für den Gesamtmarkt ist das egal. 390 Filial-Schließungen größerer internationaler Ketten, überwiegend im mittelpreisigen Modebereich, gab es in Österreich zwischen 2020 und 2023. Günter Artner, der kommerzielle Immobilienfinanzierungschef bei der ERSTE Group, sieht darin keine Tragik, einen gewissen Leerstand innerhalb eines Shoppingcenters hält er sogar für wichtig: „Wir sehen gute Lagen mit einem aktiven Asset Management positiv. Da sind einzelne Insolvenzen egal, es wollen ohnehin immer neue Marken hinein oder andere wollen vergrößern.“ Gute Center haben eine MieterInnen-Warteliste. Die Pleiten in Österreich wurden rasch von Diskontern, Dienstleistern oder Händlern für Accessoires nachbesetzt, bestätigt CBRE. Auch andere, neue Branchen erscheinen am Parkett...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 6/2024. Der Volltext ist ab Seite 10 zu finden.


 

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