Bioclimatic Actions
Gerade die letzten Monate haben gezeigt, was die Wissenschaft seit langem prognostiziert: Das Wetter wird unsteter und kippt von einem Extrem ins andere. Dadurch fordert der menschengemachte Klimawandel neben Klimaschutz- und Präventionsmaßnahmen immer deutlicher auch einen Lebenswandel.
Das Haus der Architektur (HDA) in Graz widmete sich in einem zweijährigen Forschungsprojekt inklusive finaler Ausstellung architektonischen Lösungsansätzen zur Adaptierung unserer gebauten Umwelt an neue lokale Wetterverhältnisse. Unter dem Motto „das Beste aus allen Zeiten“ werden bereits existierende Technologien, seien sie High-Tech oder Low Tech, fokussiert und auf ihr Potenzial untersucht, „Städte, Regionen und Gebäude durch neue Baumethoden gegen Starkregen, Hochwasser und extreme Hitze resilient zu machen.“ Mit jungen europäischen ArchitektInnen aus dem EU-geförderten Fellowship- Programm LINA (Learning, Interacting and Networking in Architecture) und Studierenden der Universität Stuttgart wurde dabei in zwei Workshopreihen eine Auseinandersetzung mit vernakulären und visionären Baumethoden angeregt. Im ersten Workshop 2023 wurden bestehende Typologien, Bauweisen und Materialien aus verschiedenen Zeitepochen und kulturellen Kontexten zusammengetragen, gefolgt vom zweiten Workshop 2024, in dem die gewonnenen Erkenntnisse in praxisbezogenen Entwürfen umgesetzt wurden. Die hier gezeigten Forschungserkenntnisse und Entwürfe sind nur ein kleiner Ausschnitt aus der Ausstellung „Bioclimatic Actions“, die von 28. September 2024 bis 19. Jänner 2025 im HDA zu sehen ist.
In Sachen Klimakatastrophe haben wir nicht die Zeit, das Rad neu zu erfinden – müssen wir auch nicht. Die im Zuge des ersten Workshops zusammengetragenen vernakulären Low-Tech-Systeme aus Regionen der ganzen Welt zeigen raffinierte bauliche Lösungsansätze, die in ihrer Grundidee auch in Österreich angewandt werden könnten. Unterteilt in die verschiedenen Klimazonen, sollen die vernakulären Bauweisen losgelöst von lokaler Baukultur und -traditionen in ihrer temperierenden und schützenden Wirkung erfasst werden. Oder, wie es das Forschungsteam aus PAN PROJECTS, Róisín Cahill, zwikr studio und self-office so treffend formuliert...
Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 10/2024. Der Volltext ist ab Seite 46 zu finden.